Die Stille im Weinberg

Der Berliner Ermittler Mike Welden hat sich ins beschauliche Naumburg an der Saale versetzen lassen. Hinter ihm liegt eine lange Zeit mit zu viel Gewalt, Mord, Drogen und Clans. Doch drei Tage nach Dienstbeginn versetzt ein Notruf das Kommissariat in höchste Alarmbereitschaft: Ein Unbekannter fleht um Hilfe. Er sei angeschossen worden, sein Leben sei bedroht. In rasendem Tempo brettern Welden und seine junge Kollegin Maike Tischendorf ins nahe Weindorf Kaatschen und finden einen Toten am Rand des Weinbergs. Drei Schüsse, davon zwei gezielt in den Nacken. Niemand im Ort hat etwas gesehen oder gehört, obwohl die Häuser ganz nahe sind.

Kurz darauf stellt sich heraus: Der Tote ist der Leipziger Investor des ambitionierten, bekannten Weinguts Simon im Dorf. Der Besitzer, Robert Simon, ist zudem auf unerklärliche Weise verschwunden. Ein Mord, eine Entführung? Welden und Tischendorf machen sich sofort an die Arbeit, denn die Zeit läuft gegen sie. Doch hinter der idyllischen Kulisse des kleinen Weindorfs eröffnet sich ihnen bald ein Geflecht aus Hass, Neid, Betrug und Gewalt. Nichts ist, wie es scheint.

Den Krimi „Die Stille im Weinberg“ habe ich für das Erlebnisweingut Zahn in Großheringen-Kaatschen (Saale-Unstrut) zur Feier seines zehnten Krimi-Wochenendes geschrieben. Seit zehn Jahren beauftragen die Eigentümer, Torsten General und Elvira Zahn-General, renommierte Autoren und Autorinnen mit einem exklusiven Text, der dort an drei Tagen vor jeweils etwa 120 Gästen vorgetragen wird. Der Krimi wird aber nicht nur gelesen: Bei der einbezogenen Wanderung erleben die Besucher unterwegs einige Szenen mit Kulissen und Schauspielern.

Nach der Uraufführung werde ich die etwa 85-minütige Story auch in anderen Weingütern Deutschlands vortragen. Vielleicht mit Fortsetzung?

Kurzkrimi verkürzt die Fahrzeit im Bus

Eine Schülerin, ein Maler, der rückwärts läuft und ein schwarzer Hund, der alleine Bus fährt: Was machen die da im 105er Bus?

Vom 30.11.2018 bis zum 22.12.2018 konnten die Offenbacher Stadtbus-Fahrgäste von 10 bis 100 Jahren meiner Krimi-Kurzgeschichte zuhören und sich so ein wenig die Fahrzeit verkürzen. Kino im Kopf statt Whatsapp im Handy.

Der Nahverkehr in Offenbach (NiO) hatte mich beauftragt, einen All-Age-Kurzkrimi zur Vorweihnachtszeit zu schreiben, der in Auszügen jeweils am Donnerstag und Freitag vor Weihnachten von Promotoren den Fahrgästen auf allen Linien vorgelesen wurde. Jede Woche gab’s ein neues Kapitel, insgesamt waren es vier. Dazu wurde ein Flyer verteilt, auf dem die Kanäle zum direkten Weiterlesen zu finden waren: Online oder als pdf mit tollen Illustrationen gibt’s die Kapitel unter www.offenbach.de/weihnachtskrimi noch immer kostenlos zum Lesen oder Herunterladen.

Zur Premiere der Krimi-Aktion hatte ich die vorgesehenen Auszüge im Bus 105 den Fahrgästen vorgelesen – und siehe da: Es gab viele Zuhörer, sogar Applaus und ein „Dankeschön“ beim Aussteigen. Darüber haben der Hessische Rundfunk auf mehreren Sendern und die Tageszeitung „Offenbach Post“ sogar auf Seite 1 berichtet. So kommt Literatur auf ungewohntem und zugleich direktem Weg  zum Publikum. Eine tolle Erfahrung – auch für den Autor!